Neues aus dem Bürgermeisterbüro (04. November 2022)

Liebe Ginsheim-Gustavsburger,

Wie schaffen wir es, Ginsheim-Gustavsburg unabhängiger von fossilen Energien zu machen? Diese und viele andere Fragen, die damit zusammenhängen, haben mich in dieser Arbeitswoche besonders beschäftigt.

So begann die Woche mit einem Treffen mit Vertretern der ÜWG – der Überlandwerk Groß-Gerau GmbH – und an Photovoltaiktechnik interessierten heimischen Investoren. Dabei zeigte sich, wie vielfältig Maßnahmen der Energiewende sein können. Für die Landwirtschaft in unserer Stadt durchaus interessant erscheint die doppelte Nutzung landwirtschaftlicher Nutzflächen: Neben der Erzeugung von Nahrungs- oder Futtermitteln könnte auf solchen Flächen gleichzeitig Strom mithilfe von Photovoltaikanlagen erzeugt werden. Das Gespräch mit der ÜWG war sehr aufschlussreich und gab Anstöße zur Umsetzung.

Ebenso haben wir in einer Sitzung beim Regionalverband in Frankfurt ausgiebig darüber diskutiert, welche Vereinfachungen wir auf den verschiedenen Ebenen schaffen können, um die Energiewende schnell voranzubringen.

Neben der Energiewende bleibt auch die Mobilitätswende weiter im Fokus. Um mich darüber zu informieren, habe ich an dem Hessischen Mobilitätskongress in Frankfurt teilgenommen. Besonders interessant dabei: In mehreren Vorträgen ging es um konkrete Belange in den Kommunen: Wie lässt sich Verkehr vermeiden? Wie sieht eine optimale Mobilitätsgestaltung aus? Wie kann die Mobilitätswende zum Beispiel durch neue ÖPNV-Konzepte oder ein professionelles Parkraum-Management vorangetrieben werden? Zu all diesen Fragen wurden wichtige Inhalte geliefert, die in die Projektarbeit unserer Stadt einfließen können.

Konkret im Blick habe ich da die Neugestaltung unseres Altrheinufers. Hier besteht die große Herausforderung darin, den Fußverkehr mit dem Radverkehr sowie dem motorisierten Verkehr in Einklang zu bringen. Wie das langfristig aussehen könnte und wie die verschiedenen Interessengruppen eingebunden werden können, dazu werden wir uns der externen Unterstützung der Regionalpark GmbH bedienen. Der Prozess wird durch Professor Follmann von der TU Darmstadt wissenschaftlich begleitet. Darüber haben wir – der Vorsitzende der AG Altrheinufer, Jochen Capalo und ich – in dieser Woche auch mit Vertretern des Gewerbevereins besprochen, der sich im Hinblick auf die Umgestaltung des Altrheinufers für die Bedürfnisse der anliegenden und umliegenden Betriebe einsetzt.

Beschäftigen musste ich mich im Laufe der Woche mit der neuen Corona-Arbeitsschutzverordnung des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales. In einer Videokonferenz mit den Bürgermeistern des Kreises Groß-Gerau haben wir uns darüber ausgetauscht, wie andere Kommunen mit der Maskenpflicht für Beschäftigte umgehen. Wir setzen in unserer Verwaltung die Verordnung selbstverständlich um, dass Mitarbeitende einen Mund- und Nasenschutz tragen sollen, wenn sie den Arbeitsplatz verlassen und den Abstand von 1,50 Metern nicht einhalten können. Für Besucherinnen und Besucher der öffentlichen Stellen der Verwaltung besteht jedoch weiterhin keine Maskenpflicht.

Ich hoffe sehr, dass es bei diesen wenigen Schutzmaßnahmen bleiben kann und uns in den nächsten Wochen kein neuer Virus trifft. Dann steht auch unseren Weihnachtsmärkten in Ginsheim und Gustavsburg in diesem Jahr nichts im Wege, den die beiden Dachverbände, SKB und SKB, mit Hochdruck vorbereiten.

Beschäftigt hat mich in diesen Tagen außerdem die Tatsache, dass unser Fahrdienst für Seniorinnen und Senioren zu Veranstaltungen für die Monate November und Dezember von Seiten der Stadtverwaltung aus personellen Gründen eingestellt werden muss. Umso mehr freue ich mich darüber, dass es von ehrenamtlicher Seite mit der TSV Ginsheim einen Verein gibt, der sofort eingesprungen ist, um diese vorübergehende Lücke im Angebot zu schließen. An dieser Stelle ein ganz großes Dankeschön an die TSV!

Stichwort Ehrenamt: Am vergangenen Wochenende war ich beim Erntedankfest im „Garten der Vielfalt“, ein Projekt des Vereins LebensAlter e.V., ein schöner Anlass um sich bei Kaffee und Kuchen mit den Aktiven des Vereins über ihre anerkennenswerten Projekte auszutauschen und mit den Menschen ins Gespräch zu kommen.

Ein großes Kompliment auch an die Jugendfeuerwehren von Ginsheim-Gustavsburg und Bischofsheim, die am Sonntag gemeinsam eine Übung an der ehemaligen Georg-August-Zinn-Schule in Gustavsburg durchführten. Ich habe zugeschaut und war begeistert, wie professionell die jungen Menschen ihren Übungseinsatz absolvierten. Die Qualität ihrer Arbeit und die hohe Zahl der Beteiligten erwecken in mir die Hoffnung, dass den Einsatzabteilungen unserer Freiwilligen Feuerwehren Kräfte aus dem Nachwuchsbereich nach und nach zugeführt werden können, um die Einsatzfähigkeit unserer Wehr zu stabilisieren. Das wünsche ich mir, der Freiwilligen Feuerwehr und vor allem unseren Bürgerinnen und Bürgern.

Ihnen allen wünsche ich ein schönes Wochenende!

Ihr Bürgermeister

Thorsten Siehr