Neues aus dem Bürgermeisterbüro (11. November 2022)

Liebe Ginsheim-Gustavsburger,

viele von Ihnen werden ihn sicher noch kennen: Paul Leo Giani. Er hat viele Jahrzehnte in Ginsheim gelebt und die Arbeit der örtlichen SPD als Vorsitzender und Schriftführer nachhaltig mitgestaltet. Für seine Verdienste hat der SPD-Vorstand ihm am Mittwochabend im Beisein der Landtagsabgeordneten, Kerstin Geis, die Willy-Brandt-Medaille, die höchste Auszeichnung der Sozialdemokratie, überreicht. Mit dieser Medaille wurde auch das Werk von seiner Ehefrau, Dorothee Giani, gewürdigt, die von 1993 bis 2005 der damaligen Gemeindevertretung angehörte und diese in der Funktion der Vorsitzenden fast fünf Jahre leitete. Dorothee Giani, die leider viel zu früh verstorben ist, ist es unter anderem zu verdanken, dass das Jugendzentrum in Ginsheim heute so vorhanden ist, wie es neben dem Sportzentrum steht.

Wenn ich an die Familie Giani denke, kommt mir auch die Städtepartnerschaft in den Sinn, für die sie sich sehr engagiert hat. In dieser Angelegenheit habe ich vor der Ehrung von Paul Leo Giani an einer Vorstandssitzung des Vereins für Städtepartnerschaften (VSP) teilgenommen. Unter anderem haben wir die Sprach- und Bürgerreise besprochen, die auf Einladung des ABJC – dem französischen Pendant zum VSP – vom 6. bis 13. Mai 2023 in die Partnerstadt Bouguenais führt. Eine gute Vereinsarbeit steht und fällt mit den Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren. Ich freue mich, dass sich bei der Sitzung am Mittwoch mit Bernd Westerdorff ein engagierter Gustavsburger Bürger vorgestellt hat, der die Arbeit in der Städtepartnerschaft mit seinem Wissen und seinen französischen Sprachkenntnissen bereichern kann.

Regelmäßig bin ich mit der ehrenamtlichen Institution im Austausch, die für jeden Einzelnen in unserer Stadt wichtig ist: die Freiwillige Feuerwehr. Erneut habe ich mich bei einem Termin im Rathaus mit dem Stadtbrandinspektor und der Wehrführung über Maßnahmen ausgetauscht, mit denen die Einsatzstärke der Feuerwehr – vor allem die Alarmbereitschaft tagsüber – langfristig aufrechterhalten werden soll.

In einem Termin mit dem Vorstand des Vereins BASIS e.V. Mainspitze ging es um das Bauvorhaben – das neue Zentrum des Vereins – an der ehemaligen Zinn-Schule. Eine Entwurfsplanung liegt bereits vor. Bevor der Startschuss für den Bau gegeben werden kann, will der Verein allerdings noch die Kostenfrage klären. Die Baukosten sind allgemein stark angestiegen und treiben die Ausgaben in die Höhe.

Wir sind uns auch einig, dass der Bau von BASIS e.V. im Gesamtkontext mit der städtischen Planung gesehen werden muss. Für die Umgestaltung des Schulgeländes zu einem soziokulturellen Zentrum ist ein Konzept aus einem Guss notwendig. Die Eröffnung der neuen Kita im Erdgeschoss des ehemaligen Schulgebäudes, die bevorstehende Nutzung des Obergeschosses als Treff für Kinder und Jugendliche sowie für Seniorinnen und Senioren und der Neubau von BASIS e.V. sind in jedem Fall wichtige Bestandteile.

Stichwort Seniorinnen und Senioren: Seit vielen Jahren schon ist es eine schöne Gewohnheit, dass die Bürgermeister der Stadt turnusmäßig zum Mittagessen in das Altenzentrum Haus Mainblick kommen. Diese Tradition habe ich in dieser Woche fortgeführt und dabei angenehme Gespräche mit den Bewohnerinnen und Bewohnern geführt. Konstruktiv habe ich mich zudem mit dem Leiter der Einrichtung, Steffen Haas, über das Thema Energiekrise ausgetauscht. Sehr gefreut habe ich mich darüber, dass ich der Bitte von Steffen Haas nachkommen konnte, zwei Mitarbeiterinnen aus dem Ausland zu unterstützen, die über Weihnachten in ihre Heimat reisen möchten. Hier musste sichergestellt werden, dass die beiden Pflegekräfte nach ihrem Besuch wieder nach Deutschland zurückkommen können. Die Ausländerbehörde hat nach meiner Vermittlung inzwischen mitgeteilt, dass dies gewährleistet ist.

Neben dem menschlichen Aspekt ist die erfolgreiche Vermittlung auch für das Haus Mainblick wichtig, denn Pflegekräfte zu halten ist eine große Aufgabe. Ihre Arbeit ist wichtiger denn je und man kann ihren Einsatz nicht genug würdigen.

Um die Wertschätzung von Arbeitsleitung und Engagement ging es auch bei der Vorstandssitzung des Abwasser- und Servicebetrieb Mainspitze (ASM). Hier haben wir uns dafür ausgesprochen, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des ASM eine Anerkennung zukommen zu lassen, weil sie den Betrieb in der Zeit ohne Betriebsleitung aufrechterhalten haben.

Eine erfreuliche Nachricht erreichte mich in dieser Woche von der Deutschen Bahn. Nach ausgiebigem Mailaustausch mit Bahnvertretern zu der Situation am Bahngleis in Gustavsburg – eine erhöhte Lärmbelastung bei durchfahrenden Zügen durch laute Klackgeräusche – kam nun die Nachricht, dass die Ursache lokalisiert werden konnte. Es handelt sich um einen Fehler an einem Isolierstoß, der hoffentlich bald beseitigt werden kann.

Vielleicht ist das ja schon ein erstes Weihnachtsgeschenk. Bis Weihnachten ist es ja gar nicht mehr lange hin. Die Vorbereitungen laufen schon. So hat mich der Sport- und Kulturbund Gustavsburg (SKB) für heute Abend eingeladen, mit vielen anderen fleißigen Helferinnen und Helfern Päckchen zu packen, die der Nikolaus auf dem Weihnachtsmarkt verteilen wird. Der Weihnachtsmarkt findet am ersten Adventswochenende auf dem Cramer-Klett-Platz statt. Nur zwei Wochen später, am dritten Adventswochenende können wir dann auch wieder den Weihnachtsmarkt am Ginsheimer Altrhein genießen, den die Sport- und Kulturgemeinde Ginsheim zum zweiten Mal veranstaltet.

Am Samstag wird aber erst einmal der heutige St.-Martinstag in Form eines Umzugs gefeiert, den ich besuchen werde. Nachdem der von der FC Germania und den Kirchengemeinden organisierte St.-Martins-Umzug mit vielen Unterstützern, unter anderem der Freiwilligen Feuerwehr, am Donnerstagabend stattgefunden hat, gibt es einen solchen Umzug morgen auch in Ginsheim. Zum Umzug der Germania habe ich es gestern leider nicht mehr geschafft, umso mehr habe ich mir den Besuch in Ginsheim fest vorgenommen.

Dort startet er an der katholischen Kirche in der Mainzer Straße und endet an der evangelischen Kirche am Altrhein. Ich freue mich, dass die beiden Kirchengemeinden so gut zusammenarbeiten und die Ökumene bei uns gelebt wird. Wir werden bestimmt wieder in viele fröhliche Kinderaugen schauen können.

Fröhlich wird es auch beim Ordensfest des „Carneval Club Die Woi-Geister“ zugehen, zu dem ich am Samstagabend eingeladen bin. Er findet bei einem Autohändler in Gustavsburg statt. Herbert Frei ist seit vielen Jahren Mitglied im Vorstand des Kostheimer Vereins. Er stellt so eine dauerhafte Verbindung mit Ginsheim-Gustavsburg und zu fastnachtstreibenden Vereinen unserer Stadt her.

Wie Sie sehen, ist auch mein Programm am Wochenende sehr abwechslungsreich. Abgerundet werden die Wochenendtermine mit meiner Teilnahme an der Jubilarenehrung des TV Gustavsburg. Ganz persönlich freue ich mich darauf, selbst Teil der Ehrung zu sein, denn seit nunmehr 40 Jahren bin ich Mitglied des Vereins.

Ich wünsche Ihnen allen – je nach Ihren Vorstellungen – ein entspanntes, ereignisreiches, sportliches, in jedem Fall ein schönes Wochenende.

Ihr Bürgermeister

Thorsten Siehr