Liebe Ginsheim-Gustavsburger,
Ihnen allen wünsche ich zunächst noch ein gutes und friedvolles neues Jahr. Viele Aufgaben liegen vor uns, die zu meistern sind. Manche von ihnen sind leichter zu bewältigen, andere wiederum benötigen mehr Zeit und Durchhaltevermögen. Mein persönliches Jahr begann mit freudigen Anlässen.
So durfte ich am vergangenen Samstag an der 100-Jahr-Feier des Ginsheimer Angelsportvereins teilnehmen. Die Feier fand auf den Tag genau an dem Gründungsdatum des Vereins statt. Der ASV gehört zu den ältesten und bedeutendsten Traditionsvereinen unserer Stadt und ist ein wichtiger Bestandteil unseres gesellschaftlichen Lebens. Die Jubiläumsfeier in lockerer Atmosphäre im Vereinsheim mit angenehmen Gesprächen habe ich sehr genossen.
Am Abend zuvor war ich zum Ordensfest des Gustavsburger Carneval Club (GCC) in das Gustavsburger Bürgerhaus eingeladen. Dort hatte ich die große Ehre, durch den Vorsitzenden Hermann Frank die Ehrenkappe in Empfang nehmen zu können und Grüße der Stadtverwaltung in Versform zu überbringen. Das Bühnenbild, das uns Gästen präsentiert wurde und mit viel Mühe und Arbeit entstand, ist einfach großartig. Niemand konnte zu dem Zeitpunkt jedoch ahnen, dass uns nur drei Tage später die Nachricht von den akut zutage getretenen Schäden an der Unterdecke im großen Saal erreichte und der Raum für die anstehenden Sitzungen des GCC nun nicht genutzt werden kann.
Der Veranstaltungsort konnte aber kurzfristig in das Bürgerhaus nach Ginsheim verlegt werden. Hier zeigte sich wieder einmal die große Solidarität in unserer Stadt. Ein großes Dankeschön an dieser Stelle an den Gustavsburger Carneval Club für seine Bereitschaft die logistischen Herausforderungen, die mit dem Ortswechsel verbunden sind, zu bewältigen und beide Fastnachtsveranstaltungen unter den neuen Bedingungen zu veranstalten, und an den TTC Ginsheim, der dies trotz seiner laufenden Vorbereitungen für die eigenen Sitzungen im Bürgerhaus Ginsheim, ohne zu zögern mitträgt. Von Seiten der Stadtverwaltung werden wir alles dafür tun, damit die geplanten Fastnachtsitzungen wie geplant veranstaltet werden können. Die erste Sitzung – die GCC-Damensitzung – findet ja schon morgen Abend, am 14.1., statt. Ich wünsche dem GCC gutes Gelingen und allen Damen fröhliche Unterhaltung.
Die Schäden im Saal des Gustavsburger Bürgerhauses werden nun genauer untersucht und danach sehen wir weiter. Mit den Vereinen, die den Saal nutzen, stimmen wir uns zurzeit über alternative Raumnutzungen ab und halten sie über die weitere Entwicklung auf dem Laufenden.
Andere Räume bezieht demnächst auch unser Kulturbüro. Nachdem die Buchhandlung der Wortreich GmbH in Gustavsburg die obere Etage der Villa Herrmann, die sich im Eigentum der Stadt befindet, nicht mehr weiter mietet, haben wir die Gelegenheit genutzt, um im Rathaus Gustavsburg etwas Platz schaffen, denn das Kulturbüro zieht in Kürze an die frühere Stätte ihres Wirkens – in die Villa Herrmann – zurück und hinterlässt im Rathaus dringend benötigte freie Räume. Das schafft auch die Möglichkeit, dass der Bürgermeister demnächst auch wieder Bürger*innen in einem flexibel nutzbaren und barrierefrei erreichbaren Raum in Gustavsburg empfangen kann.
Bis zum Einzug nutzen wir das Obergeschoss der Villa für eine Initiative der Städtepartnerschaft zum 60. Jubiläum des Elysée-Vertrages, der Grundlage für unsere deutsch-französische Freundschaft ist. Noch bis zum 27. Januar ist dort die Kunstausstellung „Extention/Erweiterung“ des Kulturvereins CCL aus Bouguenais zu sehen. Bertrand Meunier, Fotograf und CCL-Mitglied, hat eigene Fotografien sowie Gemälde von Kunstschaffenden des CCL ausgewählt und sie zu einer Ausstellung zusammengestellt. Gemeinsam mit Mitgliedern des Vorstands unseres Städtepartnerschaftsvereins und unserer Stelle Städtepartnerschaft im Rathaus hatte ich Gelegenheit, mir die Ausstellung näher anzusehen und war sehr beeindruckt. Im Gegenzug werden die lokalen Künstlerinnen Sabine Seibel und Karin Degorce ihre künstlerischen Werke in der französischen Partnerstadt Bouguenais ausstellen.
In Sachen Energie und Nachhaltigkeit war ich am Dienstagabend unterwegs. Die Bürger-Energiegenossenschaft Urstrom hatte zur Aufsichtsratssitzung eingeladen. Es ist sehr erfreulich, dass sich die Entwicklung der gemeinschaftlichen Energiegewinnung über Solaranlagen sehr positiv gestaltet. Steigende Gewinne fließen an die Anteilseigner zurück: 60.000 Euro waren es insgesamt im vergangenen Jahr! Mit der Projektgruppe unserer Zweigstelle der Bürger-Energiegenossenschaft tausche ich mich zur Stunde darüber aus, wie es demnächst in der Mainspitze weitergehen soll.
Auch das Technologie-, Innovations- und Gründungszentrum (TIGZ) in Gustavsburg ist in Sachen Nachhaltigkeit gut unterwegs. Mit seinen zahlreichen Aktivitäten ist das TIGZ zum Netzwerk Nachhaltigkeit der IHK beigetreten. Jetzt unterzeichnete Landrat Thomas Will eine Charta zum nachhaltigen Wirtschaften, eine hessische Initiative verschiedener Branchenvertreter.
Ich selbst war in dieser Woche mit der Geschäftsführerin, Dr. Petruta Tatulescu, in anderer Angelegenheit im Gespräch. Da das Projekt Bahnunterführung langsam in seine Endphase eintritt, müssen, nachdem die Einmündung der Landdammstraße in die Ginsheimer Straße verschwenkt wurde, die Grundstücke neu eingemessen und die Eigentumsverhältnisse fixiert werden. Dies haben wir zusammen mit unserem Fachbereich Raum, Bau, Umwelt in die Wege geleitet.
Die Konsolidierung unseres Haushaltes ist ein Dauerthema, mit dem sich erneut ein entsprechender Ausschuss unserer Gremien beschäftigt. Bei der Sitzung am Donnerstagabend ging es um Einsparpotentiale in den Fachbereichen Raum, Bau, Umwelt und Bürgerservice, Ordnung und Kultur. Allerdings darf aus meiner Sicht nicht am falschen Ende gespart werden. Beim Thema Sicherheit müssen wir genau überlegen, wo wir vor dem Hintergrund der weltweiten Entwicklung noch nachbessern müssen, wie zum Beispiel im Katastrophenschutz.
Das kommende Wochenende beschert mir, anders als zuletzt, nicht nur freudige Termine. So bin ich am Sonntag zur Trauerfeier für den langjährigen Bürgermeister der Stadt Raunheim, Thomas Jühe, eingeladen. Thomas Jühe hat in seiner Stadt unglaublich viel bewegt. Seine Arbeit für die Bürger*innen war über die Parteigrenzen hinweg anerkannt. Auch für mich war er in gewisser Weise Vorbild und ich habe seine Leistungen, sein Wissen und seine Kompetenz bewundert, auch wenn wir in Sachen Fluglärm manchmal hart miteinander diskutiert haben. Es ist mir ein großes Anliegen, Thomas Jühe am Sonntag die letzte Ehre zu erweisen.
Ihnen allen ein schönes Wochenende!
Ihr Bürgermeister Thorsten Siehr