Liebe Ginsheim-Gustavsburger,
bei dem derzeit wunderschönen Wetter scheint die kalte Jahreszeit wieder ein Stück weiter von uns entfernt zu sein, als noch vor einer Woche.
Dass wir in Anbetracht der Situation auf dem Energiesektor aber Vorsorge treffen müssen, dürfte uns klar sein. „Vorplanung für den Winter“ lautete dann auch ein Thema bei unserer regelmäßigen Sitzung mit den Fachbereichsleitern im Rathaus. Da Engpässe in der Gasversorgung auch Engpässe in der Stromerzeugung bedeuten können, ist dieses Thema für die Vorsorge von besonderer Bedeutung.
Wie können sich unsere Bürgerinnen und Bürger bei einem möglichen längeren Stromausfall verhalten? Dies zu klären und der Bevölkerung zu kommunizieren wird eine wichtige Aufgabe sein, der wir uns verstärkt annehmen werden.
Aber nicht nur die Stadtverwaltung bereitet sich auf mögliche Notsituationen vor, auch die Kommunale Wohnungsgesellschaft (KWG) und die Baugenossenschaft Mainspitze beschäftigen sich mit dem Thema. Das war in aller Ausführlichkeit bei einem gemeinsamen Pressegespräch der KWG und der Stadtverwaltung mit der Allgemeinen Zeitung/Main-Spitze zu hören.
Dabei war ich mir mit dem KWG-Betriebsleiter, Norbert Kühn, einig darüber, dass wir unserer sozialen Verantwortung gerecht werden wollen:
Auch wenn die Betriebskosten für die Mietwohnungen der KWG oder der Baugenossenschaft steigen, werde niemand die Wohnung verlieren, betonte Norbert Kühn vor der Presse.
Die Mieter haben notfalls die Möglichkeit, Nachzahlungen in Raten zu leisten. Die KWG hilft auch beim Ausfüllen von Anträgen auf Zuschüsse durch Wohngeld.
Grundsatzfragen zum Hochwasserschutz und zu Starkregenereignissen wurden auf der Sitzung der Verbandskammer beim Planungsverband FrankfurtRheinMain besprochen. In diesem Bereich ist unsere ehrenamtliche Wasserwehr schon geschult worden. Ich habe aber viele neue Impulse erhalten, die für die weitere Arbeit der Wasserwehr wichtig sein können.
Vielfältig war wieder einmal die Tagesordnung der Stadtverordnetenversammlung, die gestern getagt hat. Dabei zog sich die nachhaltige Entwicklung unserer Stadt wie ein roter Faden durch die Sitzung.
Grünes Licht haben wir von der Stadtverordnetenversammlung für einen Maßnahmenkatalog erhalten, der als Anregung für die notwendige Mobilitätswende herangezogen wird.
Zudem wurde das erstellte Klimaschutzschutzkonzept als Leitlinie für das künftige Handeln der Stadt festgelegt.
Wichtig ist es nun, die Ziele umzusetzen und stetig fortzuentwickeln. Wer sich näher über das Klimaschutzkonzept informieren möchte, findet übrigens auf der Startseite der städtischen Homepage (www.gigu.de) eine Einladung zur Vorstellung des Konzepts am 13. Oktober 2022, um 19 Uhr im Bürgerhaus Ginsheim.
Folgt man dem Link, kann dort das gesamte Konzept heruntergeladen werden.
Weitergehen kann es auch mit einer Photovoltaikanlage auf dem Dach des Ginsheimer Bürgerhauses. Zu klären ist jetzt noch, wie diese Anlage betrieben werden kann, damit die Stadt mit ihren Einrichtungen davon bestmöglich profitiert.
Erstmals habe ich in dieser Woche als Bürgermeister an einer Sitzung der Fluglärmkommission, in der alle von Fluglärm betroffenen Kommunen organisiert sind, teilgenommen.
Dabei habe ich erfahren, dass bis zum Jahr 2030 alle Flugverfahren in Deutschland in sogenannte PNB-Flugrouten umgewandelt werden müssen. Die PNB – Performance Based Navigation – ist eine Technologie zur Reduzierung von Emissionen durch weniger Treibstoffverbrauch auf kürzeren Routen.
Die Umstellung auf diese Technologie bedeutet aber auch, dass die in den letzten Jahrzehnten in unserer Region mühsam ausgehandelten lärmarmen Flugverfahren nicht ohne weiteres beibehalten werden können.
Um aber ein Überfliegen von Siedlungen durch die neuen Flugrouten zu vermeiden, hat die Deutsche Flugsicherung ein Verfahren entwickelt, mit dem Ausnahmen vom PBN-Verfahren beantragt werden sollen.
Damit würden die Fluverläufe der neuen Flugrouten letztlich deckungsgleich mit den bisherigen Flugrouten sein. Die Umstellung auf die neue Technologie wird schrittweise vorgenommen und stellt eine große Herausforderung für die nächsten Jahre dar.
Im Hinblick auf die wirtschaftliche Entwicklung unserer Stadt habe ich im Rathaus ein Gespräch mit Vertretern der IHK aus dem Bereich „Unternehmen und Standort“ geführt. Hier ging es unter anderem um die gemeinsame Suche nach Lösungen für das durch Logistikunternehmen erzeugte und stark angestiegene LKW-Aufkommen in den Gewerbegebieten.
In einem anderen Termin ging es um die Kulturarbeit, über die ich mich mit dem Kulturwissenschaftler aus unserer Nachbarkommune, Professor Wolfgang Schneider, intensiv ausgetauscht habe.
Ein schöner Anlass führte mich zum Ende der Woche zu Frau Tina Koch, die heute ihren 85. Geburtstag feiert.
Sie ist eine sehr engagierte Persönlichkeit und hat für ihr unermüdliches ehrenamtliches Wirken im Altenpflegeheim „Haus Mainblick“ vor einigen Jahren den Bürgerpreis unserer Stadt erhalten.
Das Wochenende ist wieder gut mit Terminen gefüllt. Nach meiner heutigen Bürgersprechstunde „Auf einen Kaffee mit dem Bürgermeister“ im Café Eiszeit in Gustavsburg nehme ich am Abend an einer Videokonferenz des Städtepartnerschaftsvereins mit den französischen Partnern vom Verein ABJC in Bouguenais teil.
Am Samstagvormittag bin ich beim Kreisverbandstag des Sozialverbands VdK der im Ginsheimer Bürgerhaus tagt. Für uns als gastgebende Kommune spreche ich dort ein Grußwort. Danach geht es nach Büttelborn zu einer Informationsveranstaltung über die Interkommunale Zusammenarbeit (IKZ).
Mit großem Interesse sehe ich zudem der Jahreshauptversammlung der Stadtteilfeuerwehr Ginsheim entgegen, zu der ich am Samstagnachmittag eingeladen bin.
Ihnen allen ein schönes Wochenende!
Ihr Bürgermeister
Thorsten Siehr