Liebe Ginsheim-Gustavsburger,
zwei Jahre sind seit dem Angriff auf die Ukraine vergangen und noch immer sind wir Zeugen eines menschenverachtenden Angriffskriegs durch den russischen Präsidenten Wladimir Putin.
🕊️ Gemeinsames Gedenken und Solidarität
Zum zweiten Jahrestag dieses verheerenden Ereignisses hatten unsere beiden Mainspitz-Kommunen am 24. Februar gemeinsam zu einer öffentlichen Gedenkveranstaltung im Rosengarten in Bischofsheim eingeladen. Meine Bischofsheimer Bürgermeister-Kollegin, Lisa Gößwein, und ich waren sehr erfreut, dass rund 70 Menschen gekommen waren, um der zahlreichen Opfer des Krieges zu gedenken und ein Zeichen der Verbundenheit mit allen Betroffenen zu setzen. Sehr bewegt haben mich die persönlichen Erlebnisse und Gedanken der Ukrainerin, Martha Melnychuk. Sie hat den Überfall Russlands auf ihr Heimatland hautnah miterlebt und musste aus der Ukraine fliehen. So wie Martha Melnychuk haben Millionen von ukrainischen Geflüchteten sich in europäischen Orten in Sicherheit gebracht – ein Ende ist nicht abzusehen.
🌍 Dialog für Frieden und Verständnis
Der Krieg in der Ukraine sowie die schrecklichen Ereignisse im Nahen Osten waren auch Thema beim Neujahrsempfang der Ahmadiyya-Gemeinde, der direkt nach der Gedenkveranstaltung in Bischofsheim in der Gustavsburger Moschee stattfand. In meinem Grußwort habe ich die Bedeutung des Dialogs für das soziale Miteinander in den Vordergrund gestellt. Denn nur dort, wo miteinander gesprochen wird, haben Verständnis füreinander und Frieden eine Chance. In einer multikulturellen und multireligiösen Welt ist aus meiner Sicht kein Platz für Alleingänge und Egoismen. Nur im respektvollen Miteinander ist ein würdevolles Leben jedes Einzelnen möglich.
Ich denke, dass sich darüber alle Anwesenden in der Moschee einig waren und wir mit der Veranstaltung, zu der die Ahmadiyya-Gemeinde in jedem Jahr einlädt, das friedliche Miteinander unter Beweis stellen konnten.
🇪🇺 Europa in der Gemeinde
Bei all unseren Bemühungen um Frieden ist es wichtig, unsere Bürgerinnen und Bürger mitzunehmen. Deshalb halte ich es für eine gute Sache, dass unsere Stadt dem Netzwerk „Europa fängt in der Gemeinde an“ beigetreten ist. Um in dem Netzwerk wirken zu können, wählen alle beteiligten Kommunen eine Person aus der Stadtpolitik, die ihr erworbenes Wissen über die Europäische Union, Erfahrungen und Kontakte an die Bürgerinnen und Bürger der Stadt weitergibt. In Ginsheim-Gustavsburg wurde Anja Nillius von den Freien Wählern für diese Aufgabe gewählt. Sie wird unsere Stadt künftig in dem Netzwerk vertreten. Unserer Stelle Städtepartnerschaft und Öffentlichkeitsarbeit unterstützt sie dabei. In einem Pressegespräch hat sich Anja Nillius vorgestellt und wir konnten bereits erste gemeinsame Vorhaben im Vorfeld der Europa-Wahl am 9. Juni skizzieren. Näheres werden wir demnächst bekanntgeben.
☀️ Nachhaltige Energiewende
Bei einem weiteren Pressetermin haben die Erste Stadträtin, Susanne Redlin, und die Stadträtin, Herta Rethorn, den Vertrag mit der UrStrom Bürgerenergiegenossenschaft Mainz für die Errichtung einer Solarstromanlage auf dem Dach des Feuerwehrhauses Ginsheim unterzeichnet. Da ich selbst im Aufsichtsrat der Genossenschaft vertreten bin, habe ich die Unterzeichnung den beiden Magistratskolleginnen überlassen. Bei dem Termin habe ich es mir aber nicht nehmen lassen, mit den Beteiligten auf das Dach zu klettern, um die große Fläche anzusehen, die für die Anlage zur Verfügung steht. Der Ausbau von Photovoltaikanlagen auf kommunalen Liegenschaften ist eine der Maßnahmen des Klimaschutzkonzepts unserer Stadt!
🤝 Intensivierung der interkommunalen Zusammenarbeit
Schon zum zweiten Mal fand in dieser Woche eine gemeinsame Sitzung unseres Magistrats mit dem Gemeindevorstand von Bischofsheim statt. Damit haben wir den Willen unserer beiden Kommunen, noch intensiver als bisher zusammenzuarbeiten, zum Ausdruck gebracht. Im Bereich der Kulturarbeit schauen wir jetzt, inwieweit sich unsere kulturellen Angebote noch weiter annähern können und dabei auch davon profitieren können, dass die neue hessische Landesregierung Kooperationen in diesem Bereich ausdrücklich fördern möchte.
🎭 Planung der Sport- und Kulturhalle
Stichwort Kultur: Da bin ich auch gleich wieder bei der hinter dem TIGZ in Gustavsburg geplanten Sport- und Kulturhalle. Bei einem Koordinierungsgespräch zum Förderprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen…“ wurde bestätigt, dass es weiterhin möglich ist, das Projekt zu finanzieren. Allerdings ist es erschreckend, welcher Aufwand von Seiten der Stadtverwaltung geleistet werden muss, um die Fördergelder abrufen zu können. Es gibt es strikte Vorgaben zu der Frage, welche Gewerke förderfähig sind. Diese müssen alle im Einzelnen durchgeschaut und dargestellt werden. Eine unglaublich zeitaufwendige und mühsame Prozedur, bei der das Kosten-Nutzen-Verhältnis in keiner guten Relation steht! Die Chance auf Fördergelder werden wir uns aber natürlich nicht entgehen lassen.
🏊 Runder Tisch: Infrastruktur für Schwimmausbildung verbessern
Beim Runden Tisch des Sports im Landratsamt, der nach vielen Jahren wieder zustande kam, hat sich die Politik mit den Sport-Organisationen ausgetauscht. Im Fokus standen die knappen Schwimmbadkapazitäten im Kreis. Die nächsten Hallenbäder im Kreis befinden sich in der Kreisstadt Groß-Gerau und in Rüsselsheim. Da es bei uns immer mehr Menschen gibt, die das Schwimmen nicht erlernt haben, ist es eine Aufgabe, die notwendige Schwimmkompetenz zu vermitteln, zumal wir mit unserer Lage an zwei Flüssen immer wieder vor der Situation stehen, dass Nichtschwimmer sich ins Wasser wagen und sich gefährden oder sogar verunglücken.
👶 Stärkung der Kinderbetreuung
Im ersten Jahr meiner Amtszeit hatte ich angekündigt, nacheinander alle Kitas zu besuchen, um mir ein Bild von der Arbeit unserer Einrichtungen zu machen. Das ist geschehen. Allerdings soll dies keine einmalige Aktion gewesen sein, sondern zu einem intensiven, regelmäßigen Austausch werden. Deshalb habe ich in diesem Jahr die zweite Runde gestartet und als erstes an einer Team-Sitzung in der Kita „Lummerland“ teilgenommen. Bei allen Gesprächen wird immer wieder klar, dass es eine große Herausforderung darstellt, die Betreuungszeiten abzudecken. Die alles andere als einfache Personalgewinnung bleibt weiterhin eine wichtige Aufgabe der Stadtverwaltung.
🎖️ Würdigung und Neubesetzungen im Amt
Und noch einige Personalien: Im Haus des Regionalverbands in Frankfurt haben wir den Verbandsdirektor, Thomas Horn, verabschiedet. In seiner 20-jährigen Zeit als Bürgermeister der Stadt Kelkheim hatte ich bereits in meiner Funktion als Mitarbeiter im Amt für Bau und Umwelt des Main-Taunus-Kreises immer mal wieder zu Stadtplanungsthemen mit ihm Kontakt. Verbandsdirektor beim Regionalverband war er seit 2018. Er wird nun von Claudia Jäger aus dem Kreis Offenbach abgelöst, die für die nächsten sechs Jahre in dieses Amt gewählt wurde.
Bei einer Nachwahl haben die Mitglieder des Gewerbevereins Frank Blöcher erneut zu ihrem Vorsitzenden gewählt. Die Mitgliederversammlung war sehr aufschlussreich, denn der Gewerbeverein plant in diesem Jahr verschiedene Aktivitäten, die für Gewerbetreibende interessant sind und dazu beitragen, das gute wirtschaftliche Klima an unserem Standort zu pflegen.
Ihren Dienst als Leiterin des Fachbereichs Bürgerservice, Ordnung und Kultur hat heute Meike Becker begonnen. Ich freue mich, dass in kürzerer Zeit eine Nachfolge für den vorigen Fachbereichsleiter Daniel Joseph gefunden werden konnte. Meike Becker war zuvor im Ordnungsamt der Gemeinde Trebur beschäftigt und hat in ihrem Arbeitsbereich viel Erfahrung sammeln können. Ich freue mich, dass mit ihr die entstandene Lücke in unserem Führungskräfte-Team geschlossen wird und wünsche ihr für ihren Einstieg viel Erfolg.
📅 Besuche und Termine
Am morgigen Samstag werde ich zusammen mit unserer Wirtschaftsförderin, Sabine Flügel, den neuen Inhabern des Café Eiszeit am Fritz-Bauer-Platz in Gustavsburg einen Besuch abstatten und am Sonntag an der Jahreshauptversammlung der Feuerwehr in Ginsheim teilnehmen. Hier wird die Wehrführung neu gewählt.
Ihnen allen ein schönes Wochenende!
Herzliche Grüße
Ihr Thorsten Siehr
