Liebe Ginsheim-Gustavsburger,
seit vielen Jahren erhalten einzelne Straßen und Gassen in unseren beiden Stadtteilen einen klingenden Zweitnamen, der an ihre Bezeichnung im Volksmund erinnern soll. Zu Wochenbeginn war die Pflugstraße in Ginsheim an der Reihe, die früher als „Eselsgass“ bekannt war. Bei der feierlichen Eröffnung, zu der der Heimat- und Verkehrsverein (HVV) als Initiator des Projektes geladen hatte, war auch ich gekommen, um gemeinsam mit Martin Hofmann, dem Vorsitzenden des HVV, das neue Straßenschild „feierlich“ zu enthüllen. Obgleich das Abziehen der Stoffhülle mittlerweile Routine sein sollte, hat es diesmal nicht geklappt. Statt des kleinen Zusatzschildes sahen die Besucher*innen und wir: nichts! Was war geschehen? Offenbar hatten wir zu temperamentvoll an der Leine gezogen und dabei das zuvor vom Bauhof montierte Schild abgerissen. Das Gelächter war entsprechend groß, als wir das vermisste Schild nach kurzer Suche in der Hülle entdeckten und es symbolisch in die Höhe streckten.
Mit einem Kunststoff-Esel und einem Lastensack habe ich am Dienstag mit Vertreterinnen und Vertretern des Aktionsbündnisses “Für die Würde unserer Städte” im Hessischen Landtag um Unterstützung geworben. Das Bündnis ist ein deutschlandweiter Zusammenschluss finanzschwacher Kommunen, dem #GiGu seit zwei Jahren angehört. Wie viele weitere Kommunen leidet #GiGu unter den enormen Lasten, die die ungerechte Finanzverteilung zwischen Bund, Ländern und Kommunen verursacht hat. Die Botschaft, die wir entsprechend nach Wiesbaden senden wollten: Die Städte und Gemeinden können die Lasten, die ihnen aufgebürdet werden, nicht länger alleine tragen. Vor unserer Aktion hatten wir Termine mit den im Landtag vertretenen Fraktionen verabredet, um unsere Positionen gezielt erörtern zu können. Mit deren finanzpolitischen Sprechern diskutierten wir die Themen Altschuldenlösung des Bundes, das Reformieren der aktuellen Förderpolitik und das Problem kommunaler Steueroasen. Natürlich kann eine solche Aktion alleine keine Probleme lösen, doch speziell das Thema der komplexen Förderpolitik traf bei unseren Gesprächspartner*innen auf offene Ohren, so dass die Hoffnung besteht, dass hier perspektivisch Hürden abgebaut werden können, die momentan das Beantragen und den Erhalt von Fördergeldern verkomplizieren.
Ein besonderer Jubiläumsbesuch führte mich in diesen Tagen in das Geschäft des Friseurs Kilian in der Ginsheimer Rheinstraße. Sage und schreibe 75 Jahre gibt es das Traditionsgeschäft, das von Willi Kilian seit 45 Jahren in zweiter Generation geführt wird. Zusammen mit unserer Wirtschaftsfördererin Sabine Flügel genoss ich unseren kurzweiligen Gratulationsbesuch. Es ist unglaublich, welches lokale Wissen Willi Kilian im Laufe seines Lebens zusammengetragen hat. Allein seine Foto-Archiv ist legendär, enthält es doch zahlreiche historische Motive rund um Alt-Ginsheim. In Zusammenhang mit historischem Wissen und Bildmaterial möchte ich Herrn Kilian noch einmal herzlich dafür danken, dass er uns im Vorfeld der Verlegung der Stolpersteine für Erna und Julius Wiesenfeld hilfreich zur Seite stand.
Klimaschutz für Klein und Groß hieß eine Veranstaltung unseres Umweltbüros, das diese Woche im Rahmen der diesjährigen kreisweiten Nachhaltigkeitswochen stattfand. Mira Karlowski, unsere Klimatschutzmanagerin, informierte über das wichtige Thema „klimagerechte Bepflanzung und naturpädagogisches Konzept“. Gerne habe ich in der Kleingartenanlage in Ginsheim vorbeigeschaut, um diese tolle Initiative zu unterstützen. Am Rande der Veranstaltung konnte ich ein informatives Gespräch mit der Garten- und Landschaftsplanerin Annette Siegismund führen, die sich gerade mit der Vermarktung regionaler Stauden selbständig macht. Sie züchtet sie selbst an, um sie dann für Blühwiesen zu verkaufen. Solche Stauden sind robuster gegen Unkraut als die Samen aus Vormischungen, in die sich das ein oder andere Unkraut nach der Aussaat schneller einschleicht.
Im Rahmen der Sitzung des Sport-, Jugend- und Sozialausschusses stellte uns Sina Senßfelder, Geschäftsstellenleiterin der Hospizstiftung Groß-Gerau, das Herzensprojekt ihrer Stiftung vor. Sicherlich haben auch Sie schon von dem engagierten Stiftungsteam gehört, das seit zwei Jahren hart daran arbeitet, dass die Kreisstadt oder ihr näheres Umfeld ein eigenes, stationäres Hospiz erhält. Die Ausschussmitglieder begrüßten das Projekt ausdrücklich und konnten sich dessen Unterstützung sehr gut vorstellen. Nun drücken wir der Stiftung die Daumen, dass sich zeitnah die Frage eines geeigneten Grundstücks für den Neubau klärt.
Zu einem Familienfest hatte das ZAG (Zentrum aller Generationen) Mitte der Woche in den Ortsteil Gustavsburg eingeladen. Die Kita Lummerland, das Kinder- und Jugendbüro und die kommunale Seniorenarbeit boten aus Anlass des Weltkindertages verschiedene Aktionen in und um das ZAG an. Sie reichten von der Hüpfburg, über Kinderschminken bis hin zu Bastelaktionen für Jung und Alt. Als besonderes Highlight erwartete die Kinder eine Mitfahr-Eisenbahn, die ich für das Fest organisieren konnte und auf der ich gerne ein paar Runden mitgefahren bin. Es war zwar nicht die echte „Emma“ aus Michael Endes „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“ – sie kam ihr aber schon recht nah ;-).
Eine einzigartige Location hatte sich das Team der Wirtschaftsförderung für den diesjährigen Unternehmertreff ausgeguckt: Nach pandemiebedingter Pause trafen sich am Mittwochabend Unternehmerinnen und Unternehmer in der Halle des „Kunst- und Auktionshauses Wiesbaden“ im Haagweg zu einem Infoabend mit anschließendem Empfang. Die in Kooperation mit dem Gewerbeverein angebotene Veranstaltung war von Sabine Flügel und Andreas Klopp perfekt vorbereitet und fand großartige Unterstützung seitens der Gastgeber. Die Geschäftsführenden Gesellschafter des Auktionshauses, Reno Daschmann und René Blumer, sowie die Gesellschafterin, Alexandra Füsser, sorgten für eine angenehme und anregende Gesprächsatmosphäre. Ich danke ihnen und ihren Mitarbeitenden noch einmal herzlich für die freundliche und großzügige Einladung in ihre Räumlichkeiten. Allen teilnehmenden Vertreter*innen der Unternehmen danke ich für ihre engagierte Teilnahme!
Gerade noch beim Unternehmertreff stand kurz darauf das 3. Nachhaltigkeits-Business-Lunch im TIGZ auf meiner Agenda. Der Fokus dieser innovativen Veranstaltung lag auf nachhaltigem Wirtschaften und Gründerinnen.
Nach einer intensiven Arbeitswoche freue ich mich morgen auf das Oktoberfest im Kleingärtnerverein und am Sonntag auf meine Teilnahme am 3. Serenadenkonzert des Evangelischen Bläserchors Gustavsburg. Ab 19 Uhr werden wir unsere Gäste auf eine musikalische Reise durch Europa und die Welt mitnehmen.
Vielleicht sehen wir uns!
Herzliche Grüße
Ihr Thorsten Siehr