Liebe Ginsheim-Gustavsburger,
gut überstanden habe ich meine Festnahme beim Närrischen Sturm auf das Rathaus am vergangenen Samstag.
🎉 Närrischer Sturm und Fröhlichkeit
Es hat gar nicht weh getan. Im Gegenteil: Ich bin stolz, was unsere Fastnachtskorporationen auf die Beine gestellt haben, um den Menschen in unserer Stadt einen fröhlichen, fastnachtlichen Vormittag zu bescheren. Ganz herzlichen Dank nochmals an alle Beteiligten, an den Karnevalverein Fastnachtsaktive Ginsheim, den TTC sowie den vielen anderen Fastnachtstreibenden und natürlich an unser Rathaus-Team. Ganz besonders dankbar bin ich dem Initiator und Koordinator Engelbert Wiedmann, der die Veranstaltung zum letzten Mal vorbereitet und organisiert hat. Ich hoffe sehr, dass dieses kulturelle Highlight unter neuer Leitung auch im nächsten Jahr wieder stattfinden kann.
🏅 Verdiente Ehrungen und Kulturpflege
Der Rathaussturm war zudem ein idealer Rahmen, um den langjährigen Vorsitzenden des Gustavsburger Carneval Club (GCC), Hermann Frank, den mehr als verdienten Bürgerpreis zu verleihen. Hermann Frank war fast 50 Jahre lang für den Verein aktiv. Ohne ihn wäre der Verein heute ganz sicher nicht das, was er heute ist: ein Kulturträger, dem unser Brauchtum, die Fastnacht, am Herzen liegt und den Menschen Freude bringt.
🌈 Vielfalt und Toleranz bei den “Rosa Käppcher”
Die Fastnacht macht unser Leben bunter. Bunt ging es auch bei der Sitzung der „Rosa Käppcher“ im Ginsheimer Bürgerhaus zu, bei der ich am Vorabend des Rathaussturms zu Gast war. Ob schwul, lesbisch oder hetero, hier kamen Menschen in Respekt und Toleranz zusammen, feierten ungezwungen miteinander und genossen das tolle Bühnenprogramm.
🕯️ Erinnerung und Würdigung bei Stolpersteinverlegung
Toleranz und Respekt – darum ging es am Montag auch bei der Verlegung von Stolpersteinen in der Nachbargemeinde Bischofsheim, eine würdige Initiative für die Opfer des Nazi-Regimes. Wie schon bei uns in Ginsheim-Gustavsburg im vergangenen Jahr, haben viele Bürgerinnen und Bürger sowie Angehörige von Opfern an der Veranstaltung teilgenommen. Die Aktion war sehr gut vorbereitet. Auch für die Sicherheit der Teilnehmenden war gesorgt, denn die Stolpersteine wurden an verkehrsreichen Punkten, in der Darmstädter Straße und Frankfurter Straße, verlegt. Unsere Stadtpolizei war hier in Amtshilfe mit den Bischofsheimer Kollegen besonders gefordert und hat erneut einen tollen Job gemacht, nachdem sie schon einen Tag zuvor beim Bischofsheimer Fastnachtsumzug für Sicherheit und Ordnung gesorgt hatte.
Zeichen gegen Rechtsextremismus wie diese Veranstaltung sind aktuell wichtiger denn je. So hat auch unsere Stadtverordnetenversammlung in ihrer Sitzung in dieser Woche ein wichtiges Signal zum Schutz der Demokratie gesetzt, indem sie eine Resolution zu dem Treffen rechtsradikaler Akteure in Potsdam verabschiedet hat. Unter anderem macht die Resolution deutlich, dass sich Geschichte nicht wiederholen darf und wir das Feld nicht den Menschenfeinden überlassen wollen. Wir akzeptieren keinen Angriff auf unsere freiheitliche demokratische Grundordnung.
📚 Bildung und Zusammenarbeit mit der VHS
Eine wichtige Voraussetzung undemokratischen Strömungen frühzeitig entgegenzuwirken, ist die Förderung von Bildungsangeboten. In Sachen Bildung gab es ein sehr konstruktives Zusammentreffen mit der Kreis-Volkshochschule. Mit dem Geschäftsführer, Dr. Stefan Hebenstreit, und der stellvertretenden Betriebsleiterin, Silvia Parra Belmonte, habe ich zusammen mit Fachleuten unserer Verwaltung über eine verstärkte Zusammenarbeit diskutiert. Zum einen ging es darum, wie wir es schaffen, dass mehr Kurse in unseren beiden Stadtteilen angeboten werden – in erster Linie ist dies eine Raumfrage – zum anderen informierte die VHS-Leitung uns über die Möglichkeit, Angebote speziell für einzelne Zielgruppen zusammenzustellen. Ob für Jugendliche oder Senioren, aber auch für unsere Gewerbetreibenden und Unternehmen, es gibt viele Möglichkeiten der Bildung oder Weiterbildung vor Ort.
👶 “Kleine Hände, große Zukunft”
Für unser Handwerk von besonderer Bedeutung ist die Förderung der handwerklichen Fähigkeiten unseres Nachwuchses. Dass man nicht früh genug anfangen kann, praktisches Rüstzeug zu erwerben, davon zeugt der Kita-Wettbewerb der Aktion Modernes Handwerk „Kleine Hände, große Zukunft – heute die Fachkräfte von Morgen begeistern“. Bundesweit öffnen Handwerksbetriebe ihre Türen für Kinder im Alter von 3 bis 6 Jahren, um ihnen kreativ und spielerisch ihren Beruf näherzubringen. Auf Vermittlung unserer Wirtschaftsförderin, Sabine Flügel, und in Zusammenarbeit mit der Kreishandwerkerschaft Groß-Gerau konnte diese Aktion auch nach Ginsheim-Gustavsburg geholt werden.
Mit der ortsansässigen OFR-Gruppe für Elektro sowie Heizung und Sanitär und der Kindertagesstätte “Schatzinsel” wurden zwei engagierte Kooperationspartner gefunden. Vor Ort konnte ich mich davon überzeugen, wie die rund zwanzig Kinder im Alter von fünf bis sechs Jahren die Herausforderungen des Wettbewerbs angenommen haben und unter fachkundiger Anleitung eifrig ein „Heizungsmonster“ bauten. Ich bin immer wieder sehr beeindruckt, was Kinder im frühen Alter schon leisten können, wenn sie motiviert und gut betreut werden.
🌱 Innovation und Nachhaltigkeit beim Business-Lunch
Schon etwas älter, aber immer noch jung, waren die angehenden Existenzgründerinnen und Existenzgründer, die sich beim Nachhaltigkeits-Business-Lunch im TIGZ präsentiert haben. Insgesamt sieben Startups haben das EcoGPact-Accelerator-Programm, ein vom TIGZ kostenlos angebotenes Förder- und Schulungsprogramm mit den Schwerpunkten Nachhaltigkeit & Green Technology, nach 16 intensiven Wochen durchlaufen und hatten bei dem Business-Lunch Gelegenheit, ihre kreativen Ideen aus den Bereichen Kunst, Technik, Logistik, IT und Sharing Economy, vorzustellen. Dass so Einfallsreichtum und Kreativität aus dem TIGZ erwächst, ist sicher auch ein Verdienst der TIGZ-Geschäftsführerin, Dr. Petruta Tatulescu.
🚔 Bau des Einsatztrainingszentrums für die Polizei
In direkter Nachbarschaft des TIGZ haben die Bauarbeiten für Errichtung eines Einsatztrainingszentrums für die Polizei begonnen. Bei einem Pressegespräch mit der AZ Mainspitze habe ich nicht verhehlen können, dass damals mit dem Land Hessen offensichtlich nicht gut verhandelt worden ist, denn das Grundstück, das für die geplante Sport- und Kulturhalle übriggeblieben ist, stellt sich alles andere als ideal heraus. Offensichtlich wurde damals dem Einsatztrainingszentrum höhere Priorität eingeräumt als der Sport- und Kulturhalle. Dennoch ist der Bau an diesem Standort realisierbar und wir werden alles versuchen, um das Projekt dort hinzubekommen.
🔍 Externe Untersuchung und Haushaltskonsolidierung
Abschließend ist noch zu erwähnen, dass ich im Hinblick auf den politischen Auftrag, eine externe Untersuchung zur Organisation unserer Verwaltung und zur Haushaltskonsolidierung durchführen zu lassen, mit Thomas Ihrig von der Kommunalberatung des Landesrechnungshofs ein Vorgespräch geführt habe. Als ehemaliger Bürgermeister der ehemaligen Odenwaldgemeinde Hesseneck verfügt Thomas Ihrig über praktische Erfahrungen in der kommunalen Arbeit und kann uns wichtige Hinweise und Impulse geben. Reichhaltige Erfahrungen hat er zudem in der Fusion von Kommunen, denn die Gemeinde Hesseneck hat sich im Jahr 2018 mit Nachbarkommunen zur Stadt Oberzent zusammengeschlossen.
Soweit die wichtigsten Nachrichten aus meinem Amtszimmer in dieser Woche.
Allen, die sich an diesem Wochenende dem fastnachtlichen Treiben hingeben, wünsche ich viel Spaß, allen übrigen ebenfalls ein schönes Wochenende.
Ihr Thorsten Siehr